Informatioen über Schulen auf Mallorca

Auf Mallorca existieren drei Schultypen nebeneinander, die in ihren Anforderungen und Standards sehr unterschiedlich sind: Es gibt die spanische Regelschule, spanische Privatschulen und mehrere internationale Schulen. Die spanische Regelschule ist auch allen Residenten unabhängig von ihrer Nationalität zugänglich. Sie ist zwar kostenlos, aber das dort zu erreichende Bildungsniveau gilt eher als niedrig. Deshalb schicken alle Spanier, die es sich leisten können, ihre Kinder auf eine Privatschule, ein colegio. Diese kosten Schulgeld, und zwar umso mehr, je höher ihr Ansehen ist...

 


Educación Primaria und Secundaria
In Spanien besteht Schulpflicht vom 6. bis zum 16. Lebensjahr. Die Schulform für 6-12jährige Schüler nennt sich Educación Primaria (Primarstufe), diejenige ab dem 13. bis zum 16. Lebensjahr Educación Secundaria Obligatoria (obligatorische Sekundarstufe), abgekürzt ESO. Die ESO gliedert sich wieder in zwei Zyklen von jeweils zwei Jahren und lässt im letzten Jahr Wahlfächer zur Spezialisierung zu. Nach dem erfolgreichem Abschluss der ESO sind die Schüler Graduado en educación secundaria obligatoria, Graduierte(r) der Sekundarausbildung. Dieser Schulabschluss entspricht etwa unserer Mittleren Reife. Anfangen kann man damit indessen wenig. Deshalb bemühen sich die meisten Absolventen bzw. ihre Eltern auch um eine weiterführende Ausbildung.

 



Bachillerato – Abitur
An die Sekundarstufe schließt die Educación postobligatoria für 16-18-jährige Schüler an, eine freiwillige Weiterbildung (nach der obligatorischen). Sie lässt die Wahl zwischen einer gymnasialen und einer fachlich-praktischen Ausbildung. Der Besuch eines sogenannten Instituto (in etwa vergleichbar mit der Oberstufe an deutschen Gymnasien) führt in zwei Jahren zum Bachillerato, einem dem Abitur ähnlichen Abschluss (insgesamt also dort schon seit eh und je nach 12 Schuljahren). Der Schüler erlangt den Grad Bachiller.

 


Technische Fachausbildung
Den berufsbezogenen praktischen Zweig kann man bereits nach einem Jahr ¬ nach kombiniertem Schulbesuch und Praktikum in einer Firma ¬ mit einem »mittleren Grad« abschließen, man ist dann ein Fachgehilfe (Técnico Auxiliar). Strebt man einen höheren Grad an, den grado superior, kann man in zwei Jahren ¬ ebenfalls nach kombiniertem Schulbesuch und praktischer Ausbildung in Unternehmen ¬ einen Fachschulabschluss erlangen mit der Bezeichnung Técnico Especialista.

 


Universitätszulassung
Nur das Bachillerato berechtigt zum Studium an einer Universität. Es gibt aber die Möglichkeit, sich auch nach dem Fachschulabschluss noch für die Universität zu qualifizieren. Dabei entscheidet in Spanien nicht der Notendurchschnitt über einen Studienplatz, sondern die selectividad, eine Auswahlprüfung, die in Madrid abzulegen ist.

 


Wechsel zwischen Schulsystemen

Der Hauptunterschied zum deutschen Schulsystem besteht darin, dass es keine spezielle, der traditionellen deutschen Gymnasialausbildung entsprechende Schule von neun Jahren gibt, was für deutsche Schüler Eingliederungsprobleme mit sich bringen kann. So z.B. für eine(n) 14-jährige(n) Schüler(in), der/ die in Deutschland das Gymnasium besucht hat, bevor er/sie nach Spanien kommt, aber auch für Schüler, die auf Mallorca mit 14 Jahren noch mitten in der ESO stehen und dann auf ein deutsches Gymnasium wechseln möchte.

 


Vorschule
Es sei noch hervorgehoben, dass es in Spanien eine vorbildliche Vorschulerziehung gibt. Die so genannte educación infantil gliedert sich in »Kinderkrippe« (guardias) bis zum vollendeten 3. Lebensjahr und in den »Kindergarten« (3 bis 6 Jahre). Die vorschulische Ausbildung beginnt im Kindergarten mit dem Buchstaben-, Farben- und Zahlenlernen. Früher mussten die Eltern dafür bezahlen. Seit 1998 wurde diese Leistung aber nach und nach gebührenfrei gestellt.

 


Auf Mallorca studieren?

Die Universität der Balearen ¬ Universitat de les Illes Balears ¬ befindet sich mit einem großen, erst in den 1990er-Jahren neu angelegten Campus nach amerikanischem Vorbild etwa 8 km außerhalb von Palma an der Straße nach Valldemossa. Sie bietet ihren ca. 15.000 Studenten einen breiten Fächer an auch bei uns gelehrten Studiengängen von Jura über die Naturwissenschaften bis zu Psychologie, Informatik und Wirtschaft, um nur einige der 36 Fachrichtungen zu nennen. Besonders interessant auch für Ausländer ist hier das Diplomstudium im Fach Tourismus. Der Universität angegliedert ist eine Escola d'Hoteleria, in der u.a. eine Ausbildung zum Internationalen Hotelfachwirt angeboten wird.
Jeder angehende Student muss sich der so genannten Selectividad, der Aufnahmeprüfung stellen, in der auch spanische bzw. katalanische Sprachkenntnisse abgefragt werden. Man sollte sich auf jeden Fall vorher darüber informieren, in welcher Unterrichtssprache die Lehrveranstaltungen in dem gewünschten Fach abgehalten werden. Die allgemeine Aufnahmeprüfung entfällt, wenn man bereits mindestens zwei Semester ein Studium im selben Fach an einer Universität in der EU absolviert hat. Dies scheint generell der beste und leichteste Weg, sich einen Studienplatz in Palma zu ergattern.
Ansonsten ist ein bürokratischer Hürdenlauf zu absolvieren, von der Anerkennung des Abiturs bis zur Zuweisung eines Studienplatzes nach bestandener Selectividad. Auf jeden Fall muss man für die Einschreibung neben den üblichen Unterlagen eine Quittung über die bezahlten Studiengebühren vorlegen, die zwischen 500 und 800 pro Jahr liegen.

 



Schultypen

Auf Mallorca existieren drei Schultypen nebeneinander, die in ihren Anforderungen und Standards sehr unterschiedlich sind: Es gibt die spanische Regelschule, spanische Privatschulen und mehrere internationale Schulen. Die spanische Regelschule ist auch allen Residenten unabhängig von ihrer Nationalität zugänglich. Sie ist zwar kostenlos, aber das dort zu erreichende Bildungsniveau gilt eher als niedrig. Deshalb schicken alle Spanier, die es sich leisten können, ihre Kinder auf eine Privatschule, ein colegio. Diese kosten Schulgeld, und zwar umso mehr, je höher ihr Ansehen ist.

 


Die internationalen Schulen auf Mallorca

Alle internationalen Schulen versuchen, ihre Flexibilität dadurch unter Beweis zu stellen, dass sie sich auf mehrere Eventualitäten einer schulischen Laufbahn einstellen und somit einen größeren Adressatenkreis ansprechen.
Die Vielfalt der Ausbildungsmöglichkeiten hängt auch damit zusammen, dass alle internationalen Schulen auf Mallorca um Schüler »konkurrieren« und um den Anspruch, die beste zu sein. In ihren Unterlagen und auf ihren Websites heben Sie das hohe Niveau und die Anforderungen hervor, die sie an ihre Schüler stellen. Ob der Schulbetrieb dem auch tatsächlich entspricht, ist eine zweite Frage, die nur »von innen« beurteilt werden kann.
Dabei ist die Rangfolge der Schulen traditionell wie folgt Am besten beurteilt wird meistens das englische Queen's College, dahinter rangiert(e) die ehemalige American Int'l School (2001 geschlossen), das heutige King Richard III College. Das Colegio Francés, das Bellver International College und die Baleares Int'l School folgen auf den Plätzen.

 


Stundenpläne

Alle Schulen arbeiten nach einem vergleichbaren Rhythmus. Der Unterricht beginnt zwischen 8.30 und 9.00 Uhr morgens und endet ¬ bei 60-90 min. Mittagspause ¬ nachmittags zwischen 15.00 und 16.00 Uhr. Samstags ist kein Unterricht. Das Lernen findet überwiegend nicht in einem festen Klassenverband statt, sondern in so genannten oft jahrgangsübergreifenden »Unterrichtsgruppen«, die ¬ wie in Spanien üblich ¬ maximal 25 Schüler umfassen. Vielfach sind sie deutlich kleiner, was die individuelle Förderung einzelner Schüler begünstigt.

 


Schulgeld

Alle privaten Lehranstalten kosten unterschiedlich hohe Gebühren. Das Schulgeld ist nach Altersgruppen bzw. Klassenstufen gestaffelt und reicht von etwa € 240 für den Kindergarten bis zu über € 760 für Schüler in der Abiturklasse jeweils pro Monat und zahlbar für zwölf Monate, also auch in den Ferien. Alle Schulen erheben eine Aufnahmegebühr und eine Kaution.

 


Kindergeld in Spanien

In Spanien, das doch aus unserer Sicht als »kinderfreundlich« gilt, zahlt der Staat für (nicht behinderte) Kinder bis zum Alter von 18 Jahren ganze 24/Monat Kindergeld und dies auch nur an sozialversicherungspflichtige Geringverdiener, deren Familieneinkommen unter ca. 8.500/ Jahr liegt (beim 1 Kind, mit jedem weiteren Kind steigt der- Betrag um 15%).
»Normalverdiener« erhalten also keinerlei finanzielle Unterstützung vom Staat bei der Kindererziehung. Ein gesondertes Erziehungs- bzw. Familiengeld für die ersten Jahre nach der Geburt gibt es ebenfalls nicht, lediglich eine einmalige Geburtsbeihilfe in Höhe von rund 450. Höhere Leistungen in Größenordnung des deutschen Kindergeldes beziehen spanische Eltern lediglich für behinderte Kinder.
Für Spanier müssen sich die Regelungen in Deutschland daher schlaraffenlandartig anhören: Kindergeld 154/Monat für die ersten drei Kinder (ab 4. Kind 179) bis zum Ende der Ausbildung, ggf. des Studiums ohne Einkommensbegrenzung bei den Eltern, außerdem bis 24 Monate Erziehungsgeld bis zu 304/ Monat, wiewohl einkommensabhängig (zumindest für sechs Monate relativ großzügig). Anfang 2006 wurden weitere Leistungen beschlossen, um Familien die Entscheidung für (mehr) Kinder zu erleichtern.
Kinder belasten daher in Spanien die Familienfinanzen erheblich stärker als in Deutschland.

 

Quelle: www.reisebuch.de

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